Ein kleiner Bericht zur Entstehung des Parkhotel Weinbergs anlässlich der Segnung von Weinberg und Heiligenfigur.
Ein Weinberg in Niederbayern?
Wieder einmal ist es Alois Hartl, der – wie er selber sagt – gerne bizarre Ideen aufgreift und etwas Neues ausprobiert.
Das Ergebnis: Ein paradiesischer Garten mit Weinstöcken, Gemüse- und Blumenbeeten, Beerensträuchern, Obstbäumen sowie Lavendel- und Sonnenblumenfeldern auf der Südwest-Seite von Bad Griesbach-Therme. Jetzt wurden der neue Weinberg sowie eine geschnitzte Heiligenfigur gesegnet.
Gerade in dem Moment, als Pfarrer Klaus Stolz und Pfarrvikar Klaus Huber ihren Segen spendeten, brach die Sonne durch die dicke Wolkendecke und die Glocken der Emmauskirche begannen zu läuten. „Das haben wir lange geübt, dass das so genau passt“, meinten die beiden Geistlichen schmunzelnd. Fröhlich war die Runde um Alois Hartl, gab es doch auch einen schönen Grund für das Treffen: Die Segnung des neuen Weinbergs sowie einer geschnitzten Statue des Heiligen Urban.
„Ich war ja schon immer für scheinbar unsinnige Gedanken zu haben“, begann der Thermen- und Golfpionier Alois Hartl bei der Einweihung zu erzählen. Wolfgang Off, Hotelchef im Parkhotel, habe ihm eines Tages die Idee vorgestellt, einen Weinberg zu bauen. „Wein in Niederbayern – das klang natürlich erst mal seltsam“, gab Hartl zu. Aber mit viel Begeisterung, einem Jungwinzer in der Riege der Mitarbeiter und einem eigenen Grundstück in bester Lage ließ sich die Vision schließlich doch umsetzen.
Auf der Südwest-Seite des Kurgebietes, unterhalb vom Hotel Fürstenhof, liegt nun der neue Weinberg. „Unser Ziel war es, dort einen wahren Genussgarten zu bauen“, erklärt Hartl. Das paradiesische Ergebnis von zwei Jahren Arbeit sehen die Spaziergänger heute, wenn sie durch das große Metalltor schreiten, auf dem das „P“ für „Parkhotel“ prangt: Weinstöcke ziehen sich über den Hang, rechts liegt ein üppiger Bauerngarten mit Kräutern, Gemüse und Blumen, Beerensträucher sind über den Garten verteilt, ebenso Nuss- und Mirabellenbäume und im unteren Teil schließen sich ein Lavendelbeet und ein prächtiges Sonnenblumenfeld an. Das Herzstück der Anlage bilden die Weinstöcke der Sorte „Regent“, die Alois Hartl dort gemeinsam mit mehreren Partnern bereits im letzten Jahr pflanzen ließ. „Nach dem neuen deutschen Weinbaugesetz muss jetzt nicht mehr so viel Abstand zwischen den Reihen bestehen. Diesen Raum haben wir nun noch einmal mit weiteren Stöcken aufgefüllt“, so Hartl. Beratend zur Seite stand dabei vor allem Peter Dolle, ein bekannter und erfahrender Winzer aus dem österreichischen Kamptal. Die Aufbau- und Pflegearbeiten des Gartens führt die Firma Wasner aus Aunham aus.
Alois Hartl hat das Grundstück kostenlos zur Verfügung gestellt und das Projekt gemeinsam mit dem Parkhotel finanziert. Und weil Wein und Glaube zusammengehören, war es ihm auch wichtig, dass der Weinberg gesegnet wird und dass dort ein Marterl mit einem Heiligen steht. Die Wahl sei dabei auf den Heiligen Urban, den Patron des Weines, gefallen. „Wein erfreut unser Herz, er ist Heilmittel und mit Christus verbunden. Deshalb sind wir ganz besonders gerne hier“, unterstrichen die beiden Pfarrer bei der ökumenischen Segnung. „Das ist aber gar nicht der erste Weinberg in Bad Griesbach“, widersprach Pfarrer Klaus Stolz mit einem Augenzwinkern. Vor 24 Jahren wurde mit der Emmauskirche bereits der erste „Weinberg des Herrn“ eingeweiht. „Jetzt haben wir einen Weinberg am Eingang und einen Weinberg am Ende des Kurgebietes.“